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Lehramt studieren: Mix aus Fachwissen und Pädagogik

Wenn du Lehrerin oder Lehrer werden möchtest, wirst du eine mehrstufige Ausbildung durchlaufen, die aus dem Lehramtsstudium, das mit einem Master oder Staatsexamen abschließt, und einem Vorbereitungsdienst, dem sogenannten Referendariat, besteht. Um Lehramt zu studieren, brauchst du zunächst einmal dein Abitur, also die Hochschulzulassung. Wenn du willst, musst du dich meist für zwei Fächer entscheiden, die du unterrichten willst.

    Lehramt studieren passt zu dir, wenn:
  • du gerne mit Kindern und Jugendlichen arbeitest.
  • dir bestimmte Schulfächer besonders gut liegen.
  • Stress für dich kein Problem ist.
  • du gerne dein Wissen an andere weitergibst.

Wer auf Lehramt studieren möchte, entscheidet sich zunächst für eine Schulform. Denn je nachdem, ob man an Lehramt für Grundschule, Hauptschule, Realschule, Gymnasium, Gesamtschule, Förderschule oder an der Berufsschule unterrichten wird, sieht das Studium ganz unterschiedlich aus. Auch die Studiendauer variiert von Bundesland zu Bundesland: In Bayern dauert das Studium für Grund-, Real- und Hauptschulen sieben Semester, während es in Nordrhein-Westfalen zehn sind.
Neben der Festlegung auf die Schulform wählt man die Fächer aus, die man unterrichten möchte. Fürs Gymnasium etwa sind es meist zwei, und es ist möglich, zusätzlich ein drittes zu wählen. Wer Lehrer werden will, wird in mehreren Bereichen ausgebildet: Er wird Experte in seinen Fächern und absolviert daneben ein erziehungswissenschaftliches Begleitstudium. Darin erwirbt man pädagogisches Wissen und erlernt die Grundlagen für einen guten Unterricht.

Da es nicht das eine Lehramtsstudium gibt, unterscheiden sich auch die Inhalte je nach Fach und nach Schulform. Trotzdem gibt es einige Punkte, die sich in allen Lehramtsstudiengängen wiederfinden.

    Grundsätzlich ist der Bachelor in fünf Bereiche unterteilt:
  • Erziehungswissenschaften
  • Fachwissenschaften
  • Fachdidaktik
  • Praktika
  • Bachelorarbeit

Den Studierenden werden Fachinhalte ihrer zwei Fächer, aber auch allgemeines Wissen über die Vermittlung von Lehrinhalten beigebracht. Während des Studiums musst du ebenfalls Praktika machen, zum Beispiel das Orientierungspraktikum während des ersten oder zweiten Semesters des Bachelorstudiums. In NRW ist es mittlerweile sogar obligatorisch, ein Eignungspraktikum abzuleisten, das du spätestens vor Beginn des Orientierungspraktikums vorweisen musst.

Das Lehramt-Studium gehört seit Jahren zu den Dauerbrennern bei Studienanfängern. Jeder zehnte Student in Deutschland will Lehrer werden. Wer wegen der langen Sommerferien Lehrer werden möchte, wird sich spätestens im Referendariat wundern, wie anstrengend der Lehrerjob ist und wie viele Anforderungen er stellt. Ein Fach zu beherrschen ist die eine, wie man den Stoff den Schülern vermittelt, eine ganz andere Sache. Man muss sich durchsetzen können, gleichzeitig die Kinder und Jugendlichen motivieren, auf individuelle Schwächen und Lernschwierigkeiten eingehen können und dabei immer die Uhr im Blick haben.

Im Umgang mit Eltern und Kollegen ist zudem Teamfähigkeit und kommunikative Kompetenz gefordert. Da die Unterrichtsplanung einen großen Anteil einnimmt, ist auch Selbstorganisation und Disziplin wichtig für angehende Lehrer. Ebenso wie Frustrationstoleranz: Man wird sich von seinen Schülern auch Vorwürfe und Kränkungen anhören und Enttäuschungen wegstecken müssen. Nicht ohne Grund gelten Lehrer als besonders gefährdet beim Thema Burnout.

Quelle 2